Was ist ein Pilgerweg?
Einen Pilgerweg macht man mit der eigenen Körperkraft zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Einen Pilgerweg geht man nicht aus reinem Vergnügen.
Man verpflichtet sich, das selbst gesetzte Ziel zu erreichen.
Einen Pilgerweg geht man mehrere Tage, Wochen oder Monate in Etappen, möglichst ohne Unterbrechung.
Um einen Bezug zu schaffen: Um die Compostela (das Pilger-Zertifikat) in Santiago zu bekommen, muss man mindestens 100 km gegangen sein. Die meisten gehen aber viel länger, zwischen 200/300 km und 1.000 km. Einige sind Monate unterwegs und legen Tausende Kilometer zu Fuß zurück.
Ein Pilgerweg ist eine äußerliche sowie eine innerliche Reise.
Pilgern ist mit Strapazen und Entbehrungen, mit körperlicher Anstrengung und sogar mit Schmerz verbunden. Jeder Pilgerweg hat harte Strecken. Deshalb sollte der Rucksack höchstens 10% des eigenen Körpergewichts wiegen.
Die Gründe, den Weg zu gehen, sind unterschiedlich (religiöse, spirituelle, gesundheitliche...).
Jeder Mensch hat seine persönlichen Gründe, manchmal tiefe. Man fragt nicht danach.
Alle haben etwas gemeinsam, alle gehen durch ähnliche Anstrengungen, man erkennt sich sofort.
Einen Pilgerweg zu gehen heißt:
- eine Entscheidung zu treffen und eine Verpflichtung zu übernehmen
- sich auf die einfachsten Bedürfnisse zu konzentrieren
- für alles offen zu sein, alles als Geschenk zu erleben
- die Stille in sich zu spüren und sich tiefer kennen zu lernen
- auf sich gestellt zu sein, sich mit den eigenen Stärken und Schwächen zu konfrontieren
- Anderen mit Respekt zu begegnen
- den Moment zu erleben und dann wieder loszulassen, Orte und Menschen.
Pilgern verändert: Wie oder was entdeckt jede/r für sich.
Warum ein Pilgerweg Uckermark?
Unsere Gegend ist reich an Naturschätzen, an Geschichte und Kunst.
Viele Wege sind ruhig und laden zum Innehalten ein.
Viele Kirche und Gedenkorte haben eine große Ausstrahlungskraft und sind geeignete Ziele eines Pilgerwegs.
Über Fürstenberg und Himmelpfort verbindet sich unser Weg mit dem Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte und mit dem Brandenburgischen Klosterweg.
Ein Pilgerweg verbindet
Menschen, die pilgern, sind in der Mehrzahl umweltfreundliche, verantwortungsvolle und vertrauenswürdige Personen, die spirituelle Werte schätzen.
Sie bringen ihre Erfahrungen sowie ihre moralischen und kulturellen Werte mit.
Sie kommunizieren viel miteinander und gern mit den Leuten, die sie auf dem Weg treffen.
Dadurch entsteht Weltoffenheit, Vertrauen und Austausch.
Sie und ihre Strukturen helfen, die Wege begehbar und sauber zu halten, damit fördern sie eine gesunde und umweltfreundliche Verbindung zwischen den Ortschaften.
Um auf die Bedürfnisse der Pilger einzugehen, müssen sich Gemeinden, Kirchengemeinden, Tagesstätten, Hotels, Gaststätten und andere austauschen. Dadurch können weitere Ideen und Konzepte für einen umweltfreundlichen, nachhaltigen Tourismus in der Region entstehen.
Unser Projekt
Über existierende Wege sind wir von Fürstenberg über Lychen, Templin und Boitzenburg nach Prenzlau gegangen.
Die Gesamtstrecke ist ca.82 km lang.
Man kann diesen Weg in 4 Tagen gehen.
Unsere Idee ist, diesen Weg zu veröffentlichen, Übernachtungsmöglichkeiten zu finden, den Weg auszuschildern, einen Pilgerausweis mit Stempeln zu entwickeln.
Im Frühling 2022 war es endlich soweit. Vom 08.-11. Juni 2022 gingen wir als Gruppe gemeinsam die Gesamtstrecke.
Für das Frühjahr 2023 ist eine weitere Pilgerung geplant.
Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte in der Regionalstelle Templin bei:
Carsten Ablaß, Tel. 03987 2529, carsten.ablass@kvhs-uckermark.de. Bei konkreten Rückfragen stellt er auch gern den direkten Kontakt zur Organisatorin der Pilgergruppe her.